Buch Schaufeln und Ausbeuter

Tauchen Sie ein in die Welt der Arbeit mit Übertreibung und Humor!

Null Verantwortlichkeit. Wohlbefinden garantiert. Und vor allem: Hüten Sie sich vor dem habgierigen Ausbeuter! Wenn er könnte, würde er den armen Schaufeln das Fell über die Ohren ziehen. Und wenn sie könnten, würden sie sein gesamtes Eigentum stehlen. Es ist schade, dass die Frondienst abgeschafft wurde und dass die Bütteln nicht in Unternehmen eingesetzt werden dürfen.

Die Übertreibung und der Humor, mit denen Jaroslav Kuboš, zufällig unser technischer Direktor die Arbeitswelt aus der Sicht von Firmeninhabern und ihren Mitarbeitern erkundet, unterhält den Leser nicht nur, sondern zeigt durch zwei unvereinbare Perspektiven, dass in der Arbeitswelt nichts schwarzweiß ist.

Das Buch hat den Ehrgeiz, jeden zum Lachen und zur Empörung zu bringen. Es bleibt dem Leser überlassen, ob er sich empört oder ob er die Kritik mit Abstand betrachtet und etwas realisiert.
Ich denke, dass eine humorvolle Situation die Probleme in Unternehmen besser aufzeigen kann als Hunderte von gewöhnlichen Sätzen. Für das Buch habe ich viele Geschichten aus meinem Umfeld gesammelt, aber in vielen davon bin ich der Hauptdarsteller. Sowohl auf der Seite der Schaufel als auch auf der Seite des Ausbeuters. Ich mache mich also nicht nur über andere lustig, sondern oft auch über mich selbst.

– Jaroslav Kuboš, Autor

Das Buch hat es auf die Longlist der Magnesia Litera 2023 geschafft!

Sie können das Buch im E-Shop des Host-Verlags kaufen. Wenn Sie eine Signatur oder eine Widmung des Autors wünschen, schreiben Sie einfach an jaroslav.kubos@navigo3.com, der Autor wird das Buch gerne für Sie signieren. Wenn Sie den Code Navigo in Ihrem Warenkorb verwenden, erhalten Sie 30% Rabatt auf das Buch.

Auszug aus dem Buch

Ausbeuter

Ich beobachte den Unterschied zwischen den Schaufeln und mir vielleicht schon so lange, wie ich mich erinnern kann. Sicherlich von dem Moment an, als mein Kindermädchen mich in einem goldenen Kinderwagen durch unseren Schlosspark fuhr. Schon damals beobachtete ich eine Welt, die so ganz anders war als meine, edel und rational. Die Welt der Existenzen, die ihrer zwanzigjährigen Felicia Flügel anschweißen, Blitze an die Seiten kleben, rote Sitzbezüge auf die Sitze kleben und den Auspuff abschneiden. Existenzen, deren Leben voll von schlechten Entscheidungen und unlogischen Handlungen ist. Existenzen, die nach der Krone stinken. Es ist ganz offensichtlich, dass so etwas vererbt werden muss. Wie sonst könnten sie erklären, dass sie ihre Kinder nicht auf Privatschulen schicken? Dass sie ihnen nicht in Aspen das Skifahren beibringen oder ihnen keine Anlageimmobilien kaufen? Was erwarten sie dann?

Schaufeln – einfach diejenigen, die gehorchen müssen. Handbücher. Sklaven. Faulpelze. Gewerkschaftler. Genossen. Arbeiterklasse. Blaue und weiße Kragen, stark ausgebleicht. Kurz gesagt, all diese seltsamen Existenzen, die versuchen, für uns, die Ausbeuter, zu arbeiten. Wo Sie sie morgens aufstellen, finden Sie sie abends wieder. Und wenn sie manchmal – ganz selten – etwas Eigeninitiative zeigen, endet das in einer Katastrophe. Und ich bezahle sie immer noch dafür! Die Schaufler sollen mir die Füße küssen, damit sie die Kinder nicht betteln schicken müssen. Aber ich werde sowieso keine Dankbarkeit von ihnen bekommen. Man sollte nicht zu laut darüber sprechen, zumindest nicht, seit das Proletariat die Welt beherrscht, aber mein Privatlehrer hat mich darüber informiert. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es zwei Typen von Menschen gibt, und ich bin der gewinnende Typ. Mein Stamm hat immer versucht, Kreuzungen zu verhindern, die ihn zerstören würden. Es ist besser, die eigene Cousine zu heiraten als Schaufel. Das macht Sinn, denn Blut ist kein Wasser. Alle Adelsfamilien, die ausgestorben sind, haben es mit der DNA der Schaufel versucht.

Von Stil, Klasse, Eleganz oder gar Anmut kann bei diesen Kreaturen keine Rede sein. Sie trinken Bier aus der Flasche, pinkeln ins Waschbecken und kratzen sich am Hintern wie Affen. Weiße Socken, Sandalen, Bermudas in Tarnfarben und ein schmieriges Unterhemd sind ihre typische Kleidung. Natürlich mit einer Plastiktüte. Nur wenn sie bei einem Radiowettbewerb Theaterkarten gewinnen, ziehen sie sich einen verblichenen Pullover an. Ich brauche wohl nicht hinzuzufügen, dass sie Krallen haben, die durch ihre löchrigen, einst weißen Socken aus ihren Sandalen ragen und für die sich selbst ein Säbelzahntiger aus dem Viertelgebirge schämen würde. Die freiliegenden Körperteile sind in der Regel mit einer Tätowierung in Form eines Totenkopfes bei Männern oder in Form von um den Arm gewickeltem Stacheldraht bei Frauen verziert. Ein unverzichtbares Accessoire ist die billigste Zigarette, die ewig im Mundwinkel brennt. Kinder eingeschlossen.

Von den Charaktereigenschaften her können diese Schaufeln mit Schakalen verglichen werden. Solange ich meinen Blick auf sie richte, wippen sie mit dem Kopf und schütteln ihre Schwänze zwischen den Beinen hindurch. Sobald ich sie jedoch aus den Augen lasse, werden sie zu allmächtigen, bösartigen Bestien, die in Rudeln und aus dem Hinterhalt angreifen. Ein Einzelner wird sich niemals allein gegen den Widerstand wehren, denn er hat nicht den Mut dazu.

Als Humanist, aufgeklärter Mensch und lebenslang Lernender sind mir jedoch die Lebensläufe erfolgreicher Menschen, die vom Schaufler zum Ausbeuter wurden, nicht entgangen. Das nagte lange Zeit an mir, bis ich schließlich eine Erklärung fand – Bastarde. Vielleicht habe ich auch ein paar davon – mit einem Dienstmädchen, einer Köchin und einem Gärtner. In einem solchen Bastard kämpfen der Ausbeuter und die Schaufel. Er sieht aus wie ein Adliger, aber unter seiner dünnen Haut ist er ein Rüpel.

Schon als kleiner Junge habe ich mich danach gesehnt, sie alle anzurufen: „Arbeitet besser, schneller und billiger! Denkt an die Arbeit! Gehorcht dem höheren moralischen Prinzip und hört auf zu stehlen!“ Aber sie, die Dummköpfe, verstehen mich nicht. Sie machen weiter Müll, begehen Chaos, faulenzen und stehlen.

Schaufel

Ich habe das Gefühl, dass sie schon immer hinter uns her waren. Mein Urgroßvater fuhr in die Minen des Marquis Gere ein und kam bei einer Methanexplosion ums Leben, die durch eine Zigarettenkippe verursacht wurde, die der ausschweifende Marquis hineinwarf. In ihrer Jugend wurde meine Großmutter von der bösen Bauer Brůna mit einer Peitsche geschlagen, als sie versuchte, drei Kartoffeln zu stehlen. Sie musste ihre zehn verwaisten Geschwister ernähren. Während der Ersten Republik hatte unsere Familie eine Karriere als Schuhputzer für die Elite von Barrandov. Während der sozialistischen Ära war es einfach besser. Es gab immer genug Material in der abgerissenen Wohnsiedlung, um sich selbst ein schönes Häuschen zu bauen. Und in den Ferien konnten wir irgendwo zelten gehen, einmal sogar in Jugoslawien. Doch dann kamen die wilden Neunziger. Unternehmungslustige Schlaumeier in lila Anzügen, Fabrikpleiten, Coupon-Privatisierung. Als der Lehrer uns in der Schule von Leibeigenen erzählte, hatte ich den hartnäckigen Eindruck, dass ich, wenn ich im Mittelalter leben würde, einer von ihnen wäre.

Die Ausbeuter sind diejenigen, denen ich zuhören muss. Häuptlinge. Machthaber. Große Tiere. Magnaten. Stellvertreter. Unternehmer. Nun, nur all die Typen mit einem silbernen Löffel im Arsch, die meinen, sie seien mehr als wir. Aber die Wahrheit liegt woanders. Sie sind die faulsten Geschöpfe, die es je gab. Sie kommen in die Firma, als ich mitten in meiner Schicht bereits meine Pause mache. Sie haben absolut keine Ahnung, was wir tatsächlich bei der Arbeit tun, aber sie haben Millionen von Ideen und Verbesserungen, die sie uns aufzwingen. Wenn ich aufgrund ihrer fürstlichen Ratschläge Mist baue, geht das natürlich auf meine Boni. Aber wenn sie mit dem Ergebnis prahlen, verlieren sie kein Wort über mich.

Sie haben das feste Gefühl, dass der Anzug wie von Tuzex, das Essen halbverfaulter argentinischer Steaks, der Urlaub in Luxushotels und das Benehmen wie in TV- Etikettenkurs von Špaček sie besser als die Menschen machen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Sie zünden ihre Zigarren mit Fünftausend an, aber als sie Schaufel feuern, streiten sie sich mit ihr um das letzte Fünfkronenstück. Wenn Sie zeigen müssen, wie großartig sie sind, veranstalten Sie eine unfreiwillige Wohltätigkeitsveranstaltung unter den Schaufeln und geben das Geld dann im Namen des Unternehmens weiter. Sie plappern über die Bedeutung von Loyalität, aber sobald sie einen Menschen ausnutzen, lassen sie ihn ohne Mitgefühl fallen. Ihre Sekretärinnen sind alle alleinerziehende Mütter, die Bücher aus der roten Bibliothek schreiben, die meine Frau ständig liest. Nur dass es ein künstliches Happy End gibt, bei dem sie mit einem Millionär glücklich bis ans Ende ihrer Tage lebt. Nun, ganz einfach, die Ausbeuter sind oben huzzah, unten igitt.

Nach dem gleichen Prinzip bauen sie ihre Familien auf. Eine blonde Muse landet bei einer Weihnachtsfeier bei einem Ausbeuter zweiten Grades, so wie eine 15-Jährige in der Disco beim Kapitän der Fußballmannschaft landet. Selbst ihre Kinder sind wie aus einem Magazin. Jeder von ihnen ist in zehn Vereinen und in mindestens fünf davon sind sie Landesmeister. Wenn diese Muse, Gott bewahre, mit dem einfachen Volk sprechen muss, lässt sie erstaunliche Sätze fallen wie: „Keine Sorge, Ihr Péťa ist in der zweiten Klasse in Mathe durchgefallen. Unser Vilibald hat in der dritten Klasse in partiellen Ableitungen eine Zwei bekommen!“ Oder: „Mein Mann hat mich zu unserem zehnten Hochzeitstag in einem Privatjet nach Bali mitgenommen. Und wie haben Sie Ihre Liebe gefeiert?“ Aber die Ausbeuter sind die ultimativen Angeber. Schon allein deshalb, weil sie mindestens dreimal im Leben die Muse wechseln. Sie fängt an, Antidepressiva zu nehmen und die Kinder landen in der Regel in der Klapsmühle.

Es sieht so aus, als lägen die Karten auf dem Tisch. Es gibt einfach „sie“ und „wir“. Und es gibt nichts, was man dagegen tun kann. Oder doch nicht? Es gibt Ausnahmen. Ich kenne selbst einen solchen Fall – Marie von den Nachbarn. Ihre Eltern waren komplette Schaufeln, die Mutter arbeitete im Kuhstall, der Vater war Traktorfahrer (und Alkoholiker). Aber Marie hat sich hochgearbeitet. Jetzt druckt sie alle möglichen lustigen T-Shirts und fährt einen BMW. Eine große Unternehmerin. Ich habe mir ein schönes T-Shirt mit dem Logo von Che Guevara gekauft. Das wird den Ausbeuter richtig wütend machen. Jedenfalls, Marie nennt sich selbst die Chefin und geht elegant gekleidet vielleicht sogar ins Bett! Woher kommt es? Hat der Bezirkssekretär ihre Mutter geschwängert und die Ausbeutergene weitergegeben? Und ich erinnere mich auch an ein paar unglückliche Momente. Bastarde aus wohlhabenden Familien, die das Geld ihrer Eltern verprassen und unter der Brücke Drogen nehmen. Sie hatten ein schön geplantes Leben, aber sie fielen unter die Schaufeln, oder sogar noch tiefer. Nein, das war ein Scherz, tiefer als die Schaufeln können Sie nicht gehen.

Rezensionen und Interviews

Magnesia Litera: https://magnesia-litera.cz/kniha/lopaty-a-vykoristovatele/

Týdeník Hrot: Zábavný ponor do světa Lopat a Vykořisťovatelů

Česká televize Art: Znáte ty peklíčka ve firmě

Aktuálně.cz: Přehodnoťme práci, po digitálních dělnících moc nezůstane

Host: Měl jsem štěstí v tom, že jsem byl Lopatou i Vykořisťovatelem.